Kulturhistorischer Weg Bülach «Kraft des Wassers»

Wasser treibt Maschinen an

Wo einst Mühlen klapperten, entstand eine Zwirnereifabrik

Die Zwirnerei Hochfelden 1874 – 1962 in der Hirslen

Auflösung Quiz:
Was versteht man unter einem Seiltrieb?
A)  Ein Seil lässt eine Maschine rotieren
RICHTIG Unter einem Seiltrieb versteht man die Verbindung zweier Räder mit einem endlosen Seil. Dadurch wird mittels Reibung zwischen Rad und Seil ein Drehmoment übertragen. Früher wurde mittels eines Seiltriebs die Drehkraft einer Turbine über verschiedene Umlenkrollen bis zum Fabrikgebäude und zu den Maschinen übertragen. Neben Hanf- und Baumwollseilen wurden bei Achsabständen von mehr als 25 Metern meist Drahtseile verwendet. Für kürzere Distanzen war der Einsatz von Riemen­trieben aus Lederbändern üblich. Diese Art von Kraftübertragung wird auch Transmission genannt. Auf diese Art und Weise wurde die Kraft vom Wasserrad oder der Dampfmaschine in die Fabrikräume zu den sogenannten Saallinien geführt, die mit den einzelnen Maschinen verbunden war. Erst später im Rahmen der Elektrifizierung wurden die einzelnen Maschinen durch einen eigenen elektrischen Antriebsmotor angetrieben, so auch in der Spinnerei Bülach.
B)  Eine Luftseilbahn in Betrieb
FALSCH Eine Luftseilbahn in Betrieb bezeichnet man nicht als Seiltrieb. Jedoch funktio­nieren Einseilumlaufbahnen ebenfalls auf dem Prinzip eines Seiltriebs. Ein einziges Seil dient dabei als Trag- und Zugseil, das als Förderseil bezeichnet wird. Diese Kon­struktionsart ist die häufigste Variante bei den Luftseilbahnen mit mehreren Kabinen, den sogenannten Gondel­bahnen. Einzelne Gondeln werden dabei an ein umlaufendes Seil ge­klemmt. Auch Sessel­bah­nen und Schlepplifte sind als Einseilumlaufbahnen konzipiert. In den 1940er-Jahren wurden die ersten Umlaufbahnen entwickelt und gebaut. Ein grosser Vorteil von Umlaufbahnen ist, dass die Förderleistung nicht von der Bahnlänge abhängt. Personen und Material können in regelmässigen Abständen aufgenom­men und transportiert werden. Anlässlich der Zürcher Gartenbau-Ausstellung im Jahr 1959 wurde zum zweiten Mal eine Seilbahn über den Zürich­see errichtet und bis 1966 betrieben.
C)  Einen Kreisel mit einer «Peitsche» antreiben
FALSCH Ein sogenannter Peitschenkreisel lässt sich mit Schlagen antreiben. Mit etwas Ge­schick kann der drehende Kreisel mit fortsetzen­den Peitschenschlägen in eine andauernde Drehbewegung versetzen werden. Dies bezeichnet man jedoch nicht als Seiltrieb. In Europa kamen die ersten Kreisel vermutlich im Mittel­alter auf und werden noch heute als Spielzeug gerne verwendet. In China wurden Nachweise für Peitschenkreisel bereits vor der Zeitrech­nung nach Christus gefunden.