FALSCHObwohl die «alte Burg» vor über 400 Jahren auch den Namen «Mangoldsburg» bekommen hat, gab es dort mit grosser Sicherheit weder eine Burg noch Ritter. Es kann angenommen werden, dass dieser Ort seinen Namen aufgrund eines alten Bülacher Brauches, das jeweils am Pfingstmontag gefeierte «Fest des Ritters Mangold», erhalten hat. Das Pfingstspiel bildete eine Erinnerung an die Ermordung eines Frauen misshandelnden Ritters durch die Bürger von Bülach. Das heidnische und «schnöde Spiel», das jüngere Bewohner von Bülach jährlich dort vermutlich trieben, war den Kirchenherren aber ein Dorn im Auge und sie verlangten deshalb von der Zürcher Kirchensynode, diesem Treiben ein Ende zu bereiten.
B) Römische Wachsoldaten
FALSCHDie ehemalige Hochwacht auf dem Rhinsberg ist auch nicht römischen Ursprungs. Der Wachturm wurde erst im Jahr 1650 von den alten Eidgenossen zur Alarmierung erbaut. Von hier aus hatte man Sichtverbindung mit der Hochwacht auf dem vorderen Zürichberg (Geissberg), sowie den Hochwachten Uetliberg, Schnabelburg, Stadlerberg, Lägern, Irchel und Krätzern bei Wildensbuch. In der Nacht signalisierte man mit Feuer, am Tag mit Rauch. Alle umliegenden Gemeinden lieferten dazu ihren Anteil an Holz, so auch Bülach mit drei Eichenstämmen. Die Grundmauern des Wachtturms sind freigelegt und noch heute sichtbar. Insgesamt dienten im Kanton Zürich 23 solcher Hochwachten der Gebietssicherung.
C) Kelten in der Eisenzeit
RICHTIGKelten lebten in der Eisenzeit. Als Kelten bezeichnet man verschiedene Volksgruppen in Europa. Eine gemeinsame Sprache ist nicht bekannt und vor allem auch keine schriftliche. Die «alte Burg» war für die Kelten eine Art Fluchtburg, zusätzlich geschützt durch die beiden heute noch sichtbaren Wälle. Hier konnten sich die ortsansässigen Bewohner bei Kriegsgefahr zeitweilig zurückziehen. Die wohl bekanntesten Kelten aller Zeiten gibt es nur auf dem Papier: Asterix, Obelix und der Druide Miraculix, der sowohl Priester, Medizinmann, Lehrer und zugleich Richter war. Im Zürcher Unterland gibt es noch andere Fluchtburgen aus dieser Zeit. An Bülach grenzend liegt die grosse Wallanlage auf dem Rhinsberg oder auch die zeitlich nicht genau datierbaren Wälle und Gräben auf dem Wörndel («Leuechopf») in Weiach.